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Schonen

Schloss Landskrona:

Gefängnis, Museum, Ausflugsziel

Wie viele andere Burgen und Befestigungen in Schonen ist auch Schloss Landskrona auf dänische Verteidigungsanstrengungen gegen die übermächtigen Schweden zurückzuführen.

Von Eduard Nöstl


Im Jahre 1549 erhielt der Lehnsherr von Helsingborg, Peder Skramm, vom dänischen König Christian III. den Auftrag, eine Wehrburg zu errichten. Landskrona eignete sich mit seinem tiefen Hafen und seiner strategisch günstigen Lage perfekt dafür. 1559 war der Bau fertiggestellt und ist noch heute im Original zu bewundern.

Auf der Südwestseite befindet sich das Hauptgebäude, die anderen drei Seiten werden von mächtigen Sperrmauern geschützt. An jeder Ecke wurde ein Kanonenturm errichtet. Im Westturm befindet sich das Burgverlies, das noch heute den schaurigen Höhepunkt einer jeden Besichtigung bietet. Doch auch Flüchtlinge haben hier Aufnahme gefunden, 20.000 an der Zahl, gleich nach dem Zweiten Weltkrieg, und, ein ganz friedliches Bild - hier auf dem Gelände wurde die erste Schrebergartensiedlung Schwedens gegründet.

Bei der Besichtigung wird der deutsche Besucher angenehm davon überrascht sein, dass alle Beschriftungen und Begleittexte in den Räumen auch auf deutsch angebracht sind. Das erleichtert die Orientierung und das Verständnis denn doch sehr und macht den Besuch der Zitadelle erst sinnvoll.

Die Räume der Zitadelle sind naturbelassen, das heisst, sie sind im Original mit rohen Ziegeln in bis zu fünf (!) Meter dicken Mauern, erhalten. Interessant ist vor allem der Besuch des Gefängnisturms mit dem Verlies. Dabei kann sich der Besucher ein genaues Bild von den abscheulichen Verhältnissen in mittelalterlichen Gefängnissen machen.

Die Häftlinge wurden an einem Seil in ein stinkendes, rundes Loch hinuntergelassen, kein Licht, ausser dem bisschen Helligkeit, das durch einen zwanzig mal zwanzig Zentimeter grossen Schacht an Licht und Luft einfiel, was nicht viel gewesen sein kann, in der Mitte vielleicht ein kleines Feuer. Hier wurden Männer, Frauen und Kinder miteinander eingesperrt. Löcher in der Wand dienten als Schlafnischen. Kein Wunder, dass jemand, der ein Jahr überlebte, bereits als ausserordentlich zäh und ausdauernd angesehen wurde. Schaudernd verlässt der Besucher diesen Ort des Grauens.

Erholung von diesen grausigen Eindrücken bietet der Burgsaal und der Kirchensaal mit den Schützengängen. Die Zitadelle wurde als Wehrburg konzipiert. Schiesscharten und Kanonenlöcher beweisen das immer wieder. Auf den Schützengägen konnte man das ganze Areal der Burg ablaufen ohne den Hof überqueren zu müssen.

Die Zitadelle von Landskrona, ist leicht zugänglich und mitten im Grüngürtel der Stadt vorteilhaft gelagert, mit Aussicht zum Meer hin und einem doppelten, tiefen Wallgraben, wo sich Enten und Schwäne tummeln. Die Brücken zur eigentlichen Festung sind stabil und sicher. Eine Besichtigung führt durch das gesamte Gelände, obwohl am interessantesten zweifelsohne die kriegerischen AnIagen und die Gefängnisteile sein dürften. Die Zitadelle wurde den grössten Teil ihrer "aktiven" Zeit als Gefängnis für die "schweren" Burschen und "gefallenen" Frauen in Schweden verwendet.

Die Zitadelle wurde nach dem Frieden von Roskilde mit Wassergräben und Befestigungen verstärkt und diente nur bis 1822 als Wehrburg. Ab diesem Zeitpunkt wurde sie als Gefängnis benützt. Quer über den Hof liegt der Gefängnistrakt. Vor dem Gefängnis steht ein Pranger und im Gefängnis befinden sich die diversen Zellen im Originalzustand.

Die 32 Zellen sind kreisförmig um, die Treppe angeordnet - man fühlt sich nach Alcatraz versetzt, wenn man die Gucklöcher, die Pritschen und das ganz und gar nicht romantische Ambiente von Isolierzelle und Dunkelzelle auf sich einwirken lässt.

Erst in den letzten Jahren, wurde die Zitadelle friedlichen und zivilisierten Aufgaben zugeführt. Alljährlich finden spannende und gutbesuchte Veranstaltungen mit mittelalterlichem Gepräge statt. Erwähnenswert ist das grosse Ritterfest unter Beteiligung der Mittelaltergarde aus Malmö, die dabei in ihren Originalgewändern und geschmiedeten Hellebarden für Ruhe und Ordnung sorgen. Dieses Fest mit dem grossen mittelalterlichen Markt findet übrigens immer am letzten Wochenende im August statt.


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Last Updated: Dienstag, 2. September 2008
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