Fragen
und Anworten
Hallo
Freunde, diesmal gibt es ein paar Supertips. Einmal zu einer Gegend,
die wir bislang ein wenig stiefmütterlich behandelt haben:
Uppland, also Uppsala - Tierp - Gävle; darauf ein Wort zu den
leidigen Fahrplänen und wie man dazu kommt; dann ganz viele
Kanutourentips für Lappland; eine schöne Radtour von Norrköping
nach Växjö, die sogar Norwegen tangiert; Wandern auf dem
Kungsleden von Kvikkjokk nach Saltoluokta und schließlich
noch einen guten Tip von einem aktiven Leser, wie Ihr zu Planzeigern
und überhaupt zu Landkarten kommt. Viel Spass beim Lesen.
1.
Uppland
Sascha
schreibt: Hej Ihr, ich habe da mal eine Frage. Ich fahre im August
mit 2 weiteren Freunden nach Schweden in die Nähe von Tierp.
Bei Gävle, nähe Uppsala. Habt Ihr Tips zwecks Besichtigungen
und Events oder sonstige regionale Highlights?Würde mich über
eine Antwort freuen. Vi ses snart.
Hallo
Sascha, vielen Dank für Deine Anfrage. Tja, um ehrlich zu sein,
war meine erste Reaktion, nach Tierp? Warum denn das? Das einzige,
was mir dazu spontan einfällt, ist, dass dort andauernd die
Polizei steht, wenn man Richtung Norden brausen will. Sonst gibt
es doch da nicht viel.
Aber
nach einem Blick auf die Karte war mir klar, dass das ein Vorurteil
der schlimmsten Sorte war, denn Tierp liegt so richtig in der Mitte
drinnen zwischen Uppsala, Sala, Sandviken, Gävle und Älvkarleby.
Womit wir auch schon einige Orte genannt hätten, wo es was
zu sehen gibt.
Ich
fange gleich mit Uppsala an (www.uppsala.se)
dort ist natürlich der Dom das herausragende Besuchsziel. Dann
gibt es noch das alte Uppsala (Gamla Uppsala) der Wikinger, das
liegt ein paar Kilometer entfernt Richtung Tierp.
Von
Uppsala sind es 50 km nach Sala mit seinen Silbergruben (50 m in
die Tiefe bei Besichtigungen, der tiefste Stollen liegt 300 m unter
der Erde) und von Sala Richtung Norden sind es dreiundvierizg Kilometer
zum Dalälven, dem gewaltigen Fluss, der bei Skutskär ins
Meer mündet.
In
der Nähe von Sala gibt es ein nettes Feriendorf direkt am Dalälvenfluss,
das heisst Östa Stugby in Tärnsjö (Tel. 0292 430
04). Am Fluss liegt auch die Kapelle des Ansgar, eines Mönchs,
der einige Wikinger zum Christentum bekehrt hat (und zwar fahrt
ihr gleich hinter Kerstinbo rechts ab auf einer kleinen Strasse.
Die Kapelle liegt auf de Halbinsel im Bramsöfjärden des
Flusses kurz vor Söderfors).
Ab
dem Fluss Dalälven sind es vierzig Kilometer auf der Str. 67
nach Forsbacka mit einer alten Eisenhütte, die zu Besucherzwecken
hergerichtet wurde. Die empfehle ich immer, weil ich selber dort
gearbeitet habe (als Werkstudent in jungen Jahren habe ich dort
die Pelletsanlage feuerfest vermauert, heute muss man sich das als
Museum anschauen, da merkt man, wie die Zeit vergeht). Kuriosum
am Rande: der Vater des Filmregisseurs Ingmar Bergman hat hier seine
erste Stelle als Pfarrer innegehabt. Lasst euch also inspirieren!
Sandviken hat auch ein Stahlwerk, zwar habe ich da auch gearbeitet,
aber da war anscheinend die Qualität meiner Arbeit besser,
denn das Werkl läuft immer noch.
Von
Sandviken fahrt ihr entweder gleich nach Gävle oder noch ein
paar Kilometer weiter nördlich auf der Strasse 272 nach Ockelbo.
Kurz vor Ockelbo links abzweigen nach Jädraås. Das ist
deswegen interessant, weil es da eine alte Schmalspurbahn gibt.
Der Zug mit alten Waggons in Originalausstattung (Ledersitze in
der ersten Klasse, Holzbänke in der dritten) wird von einer
echten Dampflokomotive gezogen.
Auf
der Fahrt kommt ihr über eine Brücke, die wirklich Atmosphäre
hat. Außerdem geht es dort ein bisschen bergauf und die Lokomotive
muss sich derart anstrengen, dass ihr bequem daneben hergehen könnt
und wirklich gute Fotos (Westernart) schießen könnt.
Die Fahrt führt an schnuckeligen kleinen Waldsee vorbei und
mit ein bisschen Glück könnt ihr einen Elch vom Zugfenster
aus erspähen. 6,5 Kilometer bewegt ihr euch da im Schneckentempo
durch die Natur, alle Bahnhöfe sind im Originalzustand und
die Lokomotiven werden mit Steinkohle befeuert. An der Endstation
(Wendepunkt) in Tallås (Kiefernhügel übersetzt)
gibt es Kaffee und Kuchen um die Zeit zu überbrücken,
bis der Zug gewendet hat. Achtung: Betriebszeiten jeweils Sonntag
Juni bis September.
Zwischen
Hofors und Torsåker liegt die Eisengrube Storberget. Irgendwoher
muss das Erz für die vielen Eisenhütten ja kommen. Merkwürdig
und doch effektiv ist die Art, wie hier das wertvolle Erz gewonnen
wurde: Ein Feuer wurde direkt am Felsen entfacht und nach einiger
Zeit hatte die Kraft des Feuers Felsstücke los gesprengt, die
abtransportiert wurden. Auf diese Weise wurde ein 265 m langer Stollen
in den Berg getrieben. Nicht genug damit - eine 50 Meter tiefe Schlucht
wurde auf dieselbe Art in den Berg gesprengt.
Warm
anziehen, denn im Stollen ist es frisch (7 Grad). Im Inneren des
Stollen das Pferdetriebwerk beachten, damit wurde das Erz an den
Eingang des Stollens befördert. Außerdem interessant
die Entwässerung mittels Holzrohren und die Verladestelle für
das Erz. Ganz drinnen gibt es einen kleinen, immerhin zehn Meter
tiefen See. Das Bergwerk war von 1781 bis 1866 in Betrieb. Dann
verschüttete ein Bergsturz 15 Bergleute. 1881 und 1919 versuchte
man es wieder aber ohne größeren Erfolg. Seit 1990 ist
die Grube ein Schaubergwerk. Die Schluchten und Spalten, die Ihr
vom Gipfel des Bergs aus seht sind alle Menschenwerk. Beeindruckend,
was mit den damaligen primitiven Mittel geleistet wurde.
Kurz
vor Ockelbo liegt Högbo Bruk (Bruk heißt Eisenwerk, Hütte)
Högbo Bruk ist der Vorläufer von Sandviken Steel (nein,
ich habe nicht da gearbeitet) und ist heute Textilmuseum, Museum
der Eisenverarbeitung, Feriendorf und mit Öfra Hammaren wurde
ein zentraler Informationspunkt für das Eisenreich (so heißt
diese Gegend sinnigerweise).
Högbo hat auf 20.000 ha zwei gut erhaltene Herrenhöfe
einer davon mit Originalinventar und Wandmalereien und Kontorseinrichtung
aus dem vorigen Jahrhundert und wurde zu einem Museum umfunktioniert,
in dem man die Entwicklung des Ortes seit 1737 nachvollziehen kann.
Interessant ist das Wappen des Gründers von Högbo Bruk
in einem Deckengemälde.
Hedvig
Ulfsparre war begeisterte Sammlerinn. Viele hundert Textilien sind
im Textilmuseum zu bestaunen - Stick- und Webmuster und Techniken
der Stoffverarbeitung sind hier in einmaligem Umfang angesammelt.
Von
Ockelbo fahrt ihr auf der Strasse 303 zur E4. Dann südlich
Richtung Gävle. Gävle ist bereits eine typisch nordische
Kleinstadt mit dem Eisenbahnmuseum vielleicht als hervorstechendster
Attraktion. Außerdem gibt es hier eine Kaffeerösterei,
der Kaffee heißt denn auch Gevalia ("Wenn überraschend
Besuch kommt ..." trink Gevalia, nette Reklame) und auch einen
Hafen gibt es. Ja, wie gesagt, typisch Norrland. Von Gävle
nicht auf der E4 bleiben Richtung Süden, sondern gleich auf
die Str. 76 abzweigen mit Skutskär und vor allem Älvkarleby
als nächstem Ziel.
Bevor
wir auf Älvkarleby näher eingehen, ein Wort zum Dalälven:
Der Dalälven ist einer der mächtigsten - und auch fischreichsten
Flüsse Schwedens. Es gibt den Östra Dalälven und
den Västra Dalälven, die jeder für sich allein bereits
enorme Ausmasse haben. Beide zusammen wie hier herunten kurz vor
der Mündung sind ein Erlebnis. Kein Wunder, dass hier herunten
in Älvkarleby auch ein riesiger Staudamm aufragt. doch nicht
der ist interessant (wenn auch die Dimensionen schon respekteinflößend
sind) nein, Älvkarleby ist wegen des Lachses interessant. Und
wegen der schönen Holzbrücke die unter Carl XIV erbaut
wurde.
Gleich
in der Nähe der Brücke ist die "Kungsådran"
(Königsader) ein Nebenfluss des Dalälven und hier ist
eine Lachsinsel entstanden, eine Art Biotop, wo die Lachse sich
wieder erholen können sollen und ohne Eingreifen des Menschen
wieder zu einem natürlich starken Stamm werden soll. Es ist
toll, was hier geschaffen wurde: Spazierwege, alte Holzhäuser,
totale Ruhe, Wasservögel wie Enten, Kormorane, Reiher oder
Minks (Nerze), die sich am hellichten Tag nahezu unverschämt
mit Fischen versorgen und dann vor allem die eleganten Lachse selber,
die sich im Wasser tummeln. Der Spazierweg führt geradewegs
in den Fluss hinaus. Jugendherberge gibt es und ein Fischrestaurant.
In
Älvkarleby gibt es auch ein bekanntes Sportangelcamp mit günstigen
Ferienhäusern (Tel. 026 72 792), Rekordlachs, der hier herausgeholt
wurde: 27 kg. In Skutskär einen Campingplatz am Meer (Te. 026
86 046). In Billudden erhebt sich der Hügelzug Uppsalaåsen
direkt aus dem Wasser. Dieses drei Kilometer lange Naturreservat
bietet dem Besucher eine interessante Flora und Fauna und Blick
aufs Meer. Außerdem könnt Ihr Kanupaddeln im Marmafjärden
flussaufwärts und am Untrafjärden vom Älvkarleby
Wasserfall bis zur Mündung in Brämsand.
2. Fahrpläne suchen für Zug und Bus
Anja
schreibt: Ankunft Trelleborg, 1 Person mit Rucksack, Weiterreise
Trelleborg Richtung Vimmerby/Smaland mit Bahn, Camping/Outdoor/Jugendherberge
Gern
helfen wir Ihnen mit den Abfahrtszeiten. Sie können das auch
selber herausfinden, in dem Sie auf unsere Linkseite gehen (www.schwedenoutback.com/links.htm)
und dort auf www.samtrafiken.com drücken. Dann kriegen Sie
einen ganz einfachen Fahrplan für alle Züge und Busse
in Schweden auf schwedisch oder englisch. Sie geben Ausgangsbahnhof
und Zielbahnhof ein und kriegen einen genauen Fahrplan mit Umsteigen,
Aufenthalten etc.
Eine
günstige Verbindung wäre mit dem Bus um 11.15 Uhr nach
Malmö (Ank. 11.55 Uhr), dann mit dem Zug von Malmö (abf.
12.14 Uhr) nach Nässjö (ank. 14.04), von Nässjö
14.20 mit dem Bus nach Vimmerby. Die Bushaltestellen sind meist
am Bahnhof. Ankunft Vimmerby 15.45 Uhr. In Vimmerby gibt es eine
Jugendherberge, 4 km vom Bahnhof entfernt in Hörestadhult,
Pl 530, 598 95 Vimmerby. Tel. +46 492 102 25.
3. Wandern und Reiten in Lappland mit Kindern
Müller
& Zett wrote: Wir wohnen in der Nähe von Asele. Im letzten
Jahr erkundeten wir vor allem die Gegend um Björna. Nun möchten
wir dieses Jahr noch mehr von der wunderschönen Natur Schwedens
sehen. Vielleicht können Sie uns einige Tips dazu geben. Uns
interessieren vor allem Wanderungen durch die Tundra, Hochebenen
und die samische Kultur. Gibt es eventuell spezielle Karten dieser
Gegend mit Angaben von Übernachtungsmöglichkeiten u.s.w.
? Wir sind mit zwei Kindern unterwegs ( 9 / 12 ). Gibt es da auch
Möglichkeiten oder sind diese Touren zu anstrengend für
Kinder?
Åsele
liegt zentral und eignet sich gut als Ausgangspunkt für allerlei
Abenteuer. Sie schreiben Sie würden gern Tundra, Hochebenen
und samische Kultur erleben. Und Sie schreiben, ssie waren schon
mal in Vilhelmina. Nun, da würde ich vorschlagen, Sie fahren
die Wildnisstrasse (Vildmarksvägen) von Vilhelmina Richtung
Gäddede ab. Da haben Sie all das, was Sie suchen: Eine schöne
Strasse (asphaltiert und breit, wenig befahren), Seen, Berge und
oben auf dem Stekenjokk und vor allem dann auf den Fjälls gegen
Norwegen (Raudek oder Portfjäll) echte Tundra wo nur mehr vereinzelt
ein paar nordische Fichten stehen. Toll. Und die Einheimischen können
Sie in Fatmomakke (Nähe Saxnäs) oder Ankarede (Nähe
Stora Blåsjön also auf der anderen Seite des Stekenjokk)
erforschen (naja, das ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck,
vielleicht eher nachvollziehen, wie die Leute gelebt haben und zum
Teil auf ihren Wanderungen immer noch leben, obwohl der Rentierschlitten
mit dem Motorschlitten vertauscht wurde).
Eine
zweite Alternative, vor allem, was das Reiten angeht, wäre
die Gegend von Hemavan/Tärnaby. Sie könnten von Ammarnäs
auf dem Kungsleden dorthin wandern (leicht zu wandern, auch für
Kinder)oder eben auf der E12 (wenig befahren) von Storuman dorthin
gelangen. Eine Etappe von Hemavan zur Syterskalet ist wunderschön
zu gehen (letzte Etappe des Königspfads durch das Sytertal
ein Erlebnis!) von Hemavan sind es ein paar Kilometer den Umefluss
entlang nach Umnäs und dort finden Sie die Islandspferde der
Liz
Stenmark (Cousine des berühmten Schirennfahrers). Islandspferde
sind höchst angenehme Reitpferde, denn im Tölt sitzt man
wie im Schaukelstuhl. Wie ist es mit den Kindern? Sind die schon
geritten?
Wegen
der Übernachtungsmöglichkeiten: Bei der Tour auf der Wildnisstrasse
so gibt es zuerst in Marsliden (das ist bei Saxnäs am Kultsee)
sehr günstige Hütten zu mieten. sie fahren bis zu den
Treppenfällen (das ist dort, wo der Kultusee als Fluss weiter
rinnt) da rechts ab Richtung Marsliden auf einer Schotterstrasse
etwa zehn km. Wo der Weg zum Marsfjäll (Schild) beginnt, gibt
es günstige Hütten. In Saxnäs ist es zwar schön
(Saxnäsgården und Ferienhäuser aber preislich in
der oberen Kategorie). In Fatmomakke (etwa 7 km hinter Saxnäs
rechts ab) gibt es auch Hütten und dann oben auf dem Klimpfjäll
beim Wanderpfad Norgefararleden (leden = Pfad) nach etwa einem Tagesmarsch
steht eine sehr schöne Übernachtungshütte direkt
am Fluss und vorher schon am See.
Durrenjaure (von dort sind es 9 km zu den Tjåkkåla stugorna
(stuga = Hütte). Im Fjällgården in Jormlien auf
der anderen Seite des Stekenjokks hinter Ankarede gibt es einfach
Zimmer und eine sehr gute Küche. von dort können Sie aufs
Raudekfjäll wandern (sehr schönes Blumenfjäll) und
nach Norwegen hineinschauen, weiter nach Björkvattnet (hinter
Gäddede) dort ist sogar eine Jugendherberge und dann gibt es
da ökologisches Wohnen in Blockhäusern.Von dort gehen
Sie auf das Portfjäll (quer über tundraartige Landschaft).
In
Hemavan/Tärnaby gibt es eine Jugendherberge www.fbu.to oder
Tel. +46 954 300 02 und günstige Hütten.
Karten:
Fjällkartan Stekenjokk-Frostviken Z1
Fjällkartan AC4 Fatmomakke - Saxnäs
Fjällkartan AC2 Tärnaby/Hemavan
Mehr
über die einzelnen Gebiete finden Sie bei:
www.schwedenoutback.com/liz1.htm
(Reiten auf Islandpferden in Umnäs/Hemavan)
www.schwedenoutback.com/atoklinten.htm
(Wandern leicht, Hemavan)
www.schwedenoutback.com/giervardo.htm
(Wandern leicht, Hemavan)
www.schwedenoutback.com/kungsleden1.htm
(Wandern Hemavan, mittelschwer mit Übernachtung in Hütte)
www.schwedenoutback.com/Stekenjokk1.htm
(Wandern leicht Portfjäll, Tundra)
www.schwedenoutback.com/Frostvikenwandern1.htm
(Wandern leicht Raudek etc. von Jormlien)
www.schwedenoutback.com/marsfjäll.htm
(wegen der Bilder)
www.schwedenoutback.com/Norgefararledenw.htm
(Hütte in Tjokkola, auch f. Kinder)
4. Wandern in Årrenjarka und auf dem Kungsleden von Kvikkjokk
nach Saltoluokta
Susanne
wrote: Da ich nachts gegen 23 Uhr in Kiruna ankomme, werde ich die
erste Nacht wohl dort verbringen. Kannst Du mir Anregungen für
die weiteren Tage geben? Ich würde das kleine Häuschen
am Saggatsee mit den schönen Wandervorschlägen zumindest
für 1Woche gern einplanen? Ich kann mir auch vorstellen, bis
zum Saggatsee wandermäßig mit Übernachtung in Hütten
vorzudringen. Oder ist die direkte Anfahrt lohnender?
Hallo Susanne, Kiruna ist sicher ein guter Ausgangspunkt für
eine Lapplandreise. Du liegst gar nicht so schlecht mit deiner Idee,
den Saggatsee auch wanderungsmässig zu erreichen. Nur würdest
du allein dafür drei Wochen brauchen. Die Abstände sind
einfach enorm hier heroben. Wenn ich mir das so recht bedenke, so
hast du zwei Alternativen: Du übernachtest wie geplant in Kiruna,
(übernachten ist gut - die Sonne scheint rund um die Uhr!).
Am
nächsten Tag besteigst du den Bus nach Jokkmokk. dort bist
du im Laufe des Vormittags (kommt drauf an wann du aus den Federn
kriechst). In Jokkmokk schaust du dir das Museum Ajtte an, weil
dort gibt es Interessantes über Land und Leute zu erfahren
und am Nachmittag fährst du mit dem Bus nach Årrenjarka.
Da
bleibst du eine Woche in Deinem Häuschen und machst Wanderungen
und entdeckst die Gegend. vielleicht auch eine Paddeltour im Delta
des Kamajokk (Bach, der sich in Kvikkjokk verzweigt) oder eine Motorbootrundfahrt.
Wenn du ganz früh unterwegs bist, wirst du sicher Elche beobachten
können. Nach einer Woche hast du sicher schon die Kondition
aufgebaut und dich auch mental auf die Gegend (Weite, Erhabenheit)
eingestellt und dann kannst du das machen, was du in deinem Brief
angedacht hast: du könntest nämlich auf dem Königspfad
richtung Norden losmarschieren und auf alle Fälle drei, vier
Tage wandernderweise dich wieder Kiruna nähern. Du kommst also
nach Saltoluokta, von dort überquerst du per Schiff einen Stausee
(gehen regelmäßig) und dann fährst du mit dem Bus
nach Gällivare und weiter nach Kiruna. Übernachten tust
du in den STF-Hütten.
Wenn
du das machen möchtest, wäre es gut, wenn du Mitglied
beim International Youth Hostelling Verband wärst, also einen
internationalen Jugendherbergsausweis hast. (Du brauchst demnach
kein Zelt mitzuschleppen sondern die Hütten gibt es in Tagesetappen:
Kvikkjokk - Pårtestugan (stuga = Hütte) - Aktse (da kannst
zum Skierfe Felsen gehen und ins Rapatal schauen bei guter Sicht
ein bleibendes Erlebnis) - Sitojaurestugorna - Saltoluokta. Ja,
vier Tage (oder fünf, wenn du auf den Skierfe gehst) musst
du schon rechnen. Passt also eigentlich genau. Zur Aktsehütte
und zu den Sitojaurehütten musst du jeweils einen See mit dem
Boot überqueren (du kannst rudern oder eine Art Fähre
(Motorboot der Einheimischen) benutzen).
Aber
das ist nur so eine Idee. Du kannst auch so machen, dass du eine
Woche in Årrenjarka bleibst und vielleicht an einem Tag ein
paar Etappen des Padjelantapfades oder eben des Königspfades
abläufst und am Abend wieder nach Årrenjarka zurückkehrst
oder eben in einer der Hütten am Weg übernachtest (oder
ein Zelt mitbringst, dann bist du völlig unabhängig).
Schlafsack würde ich dir schon empfehlen, es gibt auch ganz
leichte Hüttenschlafsäcke aus Seide.
Egal,
was du machst, es wird sicher super. Vergiss halt den warmen Pullover
nicht und den Mückenschutz (gleich in Kiruna oder spätestens
in Jokkmokk besorgen). Ach ja, und wenn du keine gut eingelaufenen
Wanderschuhe hast, welche besorgen und jeden Tag anziehen (schon
zu Hause, auch im Büro, ein paar Stunden, sonst kannst du dir
den ganzen Urlaub verhauen. Und falls du Blasen kriegen solltest,
empfindliche Stellen VOR der Wanderung mit Heftpflaster oder noch
besser Leukoplast verkleben).
Viele
Schweden wandern mit Stiefeln (Gummistiefeln), das ist für
uns Mitteleuropäer ganz ungewohnt und bedarf einer gewissen
Gewöhnung. Ich habe das gemacht und bin teils - teils damit
zurechtgekommen: Bei Regen ist es natürlich ideal, aber das
Fussbett ist halt nicht da und für den ganzen Tag sind Wanderschuhe
immer noch bequemer. Apropos Regen - ein guter Regenschutz (Jacke
und Hose, wenn möglich Gore Tex, oder langer Umhang mit Platz
für den Rucksack unterhalb) darf natürlich nicht fehlen.
Wegen des Essens bei den Wanderungen hat uns Günter im Forum
beim Eintrag "Missglückte Kanutour" eine schöne
Essensliste geschickt. So, jetzt werde ich noch in Årrenjarka
Bescheid sagen und später untertags kriegst du noch eie Mitteilung
wo du in Kiruna preiswert übernachten kannst.
Falls
du noch Fragen hast, melde dich bitte. Ach ja, wegen der Wanderungen:
In Årrenjarka sind die Wanderwege gekennzeichnet, meist mit
roten Punkten an den Bäumen. Es gibt auch eine Beschreibung
dafür, die kriegst du vor Ort und /oder BD 14 der Lantmäteri-Fjällkartan.
5.
Mit dem Fahrrad von Nörrköping nach Växjö. Über
Norwegen!
Arne
schreibt: Hallo! Mit großem Vergnügen habe ich Ihre informativen
und professionellen "Schweden-Seiten" entdeckt. Ich fahre
mit "Bike&Bus" nach Norrköping (5.Juli), Rückfahrt
am 14.Juli von Växjo. Als Schweden-Neuling wollte ich mit dem
Liegerad eine Runde durch Mittelschweden, evtl. mit einem Abstecher
nach Norwegen, schließlich über Göteborg in Växjö
ankommen. Meine Tageskilometer: so ca. 80 bis 150 km. Ich würde
gerne in Jugendherbergen übernachten und auf die Mitnahme eines
Zeltes verzichten. Hat man als Einzelreisender in schwedischen JHs
ohne Reservierung eine Chance? Mit den besten Grüßen
und vielen Dank im Voraus für Tips.
Wenn
wir Sie richtig verstanden haben, wollen Sie von Norrköping
so fahren, dass Sie neun Tage später in Växjö ankommen.
Bei einem Schnitt von 100 km pro Tag wären das 900 km. Norrköping
- Karlstad sind es 223 km (Autostrassen) wären mal zwei etwa
500 und dann noch nach Norwegen hinein schnuppern mit 400 km für
eine Rundtour, ja das könnte gehen.
Einen
ungefähren Überblick über die Abstände gibt
es bei:
www.schwedenoutback.com/km2.htm
Gut.
Dann gleich noch die Homepage für die Jugendherbergen: Der
schwedische Jugendherbergsverband heißt STF (Svenska Turist
Föreningen) und hat die Adresse www.semeravsverige.nu
dort müsste ein Verzeichnis der Jugendherbergen zu finden sein.
Als
Einzelperson sollten Sie eigentlich immer mit einem Plätzchen
rechnen können. Was Sie unbedingt brauchen ist ein internationaler
Jugendherbergsausweis, den Sie bei Ihrer eigenen Jugendberherberge
in Deutschland bestellen können.
Tag
1:
Nun wollen wir uns an die Route machen: Wie gesagt, mir schwebt
so vor, dass Sie schon ein wenig von der Natur mitkriegen wollen,
also Wald und Seen, weil sonst könnten Sie ja gleich mit dem
Auto fahren. Daher würden wir sagen, dass sie die erste Strecke
am Göta Kanal entlang fahren, das ist von Norrköping zuerst
bis Söderköping und dann auf dem Radweg den Kanal entlang
bis Motala (das heißt, Radweg in herkömmlichen Sinn ist
das nicht, sondern auf wenig befahrenen Strassen und zum Teil auf
Waldwegen. Es gibt da eine gute Beschreibung die man bei den Tourismusbüros
in Motala und Söderköping kriegen kann. ) Auf alle Fälle
geht es am See Roxen und Boren entlang bis Motala (ca. 120 km) Jugendherberge
Motala: beim Varamobad (durch Motala durch Richtung Norden, also
Örebro, nach Kreisverkehr groß beschildert Varamobad)
(Tel. +46 141 22 52 85)
Tag
2
Von Motala aus den Vätternsee entlang bis Askersund (Medevi
hat schöne einfache Zimmer im Jugendherbergsstil. Övralid
ist einen Abstecher wert, das Haus des Verner von Heidenstam, schöner
Blick über den Vätternsee). Von Askersund direkt nach
Tived und den Hadders Campingplatz (www.schwedenoutback.com/hadders.htm)
am See Unden. Dort kriegen Sie ein einfaches Hüttchen zum Jugendherbergspreis.
Tag
3
Von Tiveden über Töreboda (wieder am Göta Kanal entlang)
nach Sjötorp am Vänernsee und da weiter bis Gullspång.
Dort unbedingt auf dem Campingplatz (siehe Beilage) bleiben, da
dort sehr schön und angenehm, ungezwungen gemütlich und
leger.
Tag
4
Vom hier sind es 50 km bis Karlstad. Jetzt wäre es natürlich
wunderschön am Frykensee entlang zu radeln (sicher eine der
schönsten Strassen bei Schönwetter) Richtung Sunne. Bei
Ämtervik links hinauf auf die Anhöhe, oben halten und
runter schauen. Wenn das nicht die Brust weit macht über die
Schönheit unserer Welt, dann weiss ich nicht was. Von dort
runter gleiten Richtung Arvika (sonst direkt von Karlstad hierher
ca. 48 km). Arvika müsste eine Jugendherberge haben, nein,
leider, also von Karlstad direkt nach Klässbol fahren, dort
gibt es eine Jugendherberge in Värmskog (Tel. +46 570 46 11
34).
Tag
5
Von Värmskog am See Glafsfjorden entlang nach Arvika (Museum
Oppstuga oder so ähnlich mit Werken schwedischer Künstler
von der Jahrhundertwende) und weiter nach Charlottenberg und Morokulien.
Das ist bereits die Grenze zu Norwegen. Dort gibt es zwar auch keine
Jugendherberge aber dafür eine kleine Pension Eda Brunn (Tel.
+46 571 222 50) mit durchaus annehmbaren Preisen bzw. ein Blockhäuschen
in Valfjällsbyn (Tel. 046 571 32 108). Oben am Valfjäll,
beschildert, ist eine kleine Holzhütte, in der können
Sie auch übernachten, es ist sogar ein Ofen drin und es kostet
nichts (Wasser mitnehmen!).
Am
nächsten Tag nach Norwegen hineinfahren. (Eine kurze Rundfahrt
beschreiben wir in www.schwedenoutback.com/morokulien3.htm) dann
wären Sie in Norwegen gewesen und könnten wieder zurückfahren.
Sonst von Magnor nach Skotterud und runter nach Örje oder noch
weiter nach Halden und dann wieder nach Schweden hinein (rechnen
Sie ein - zwei Tage)
Tag
6 -7
Von Halden nach Ed (Jugendherberge Tel. +46 534 101 91). ca. 90
km. Ed - Mellerud - Vänersborg - Läckö über
Lidköping ( Jugendherberge +46 510 664 30) oder Mariestad (+46
501 104 48). Zwischen Lidköping und Mariestad immer am See
entlang radeln, sie kommen da durch Kinnekulle, landschaftlich sehr
reizvoll. Aber da Sie ja Richtung Växjö wollen, ist es
vielleicht besser, von Vänersborg Richtung Falköping (Bengtssons
Ost, ein Delikatessenladen mit hunderten verschiedenen Käsesorten,
unbedingt besuchen und Käseteller verkosten, exzellent) auch
Jugendherberge im Mössebergspark, Lidgatan 4. Tel. +46 515
850 20.
Tag
8
Von Falköping Richtung Jönköping, reizvolle Strässchen
quer durchs Land ungefähr eine Tagestour. Jugendherberge in
Jönköping/Huskvarna, Odengatan10, Tel. +46 36 14 88 70.
Sie fahren von Jönköping auf der Huskvarnagatan über
die Autobahn, dann gabelt sich die Strasse und Sie fahren links.
Nach zwei Querstrassen sind Sie da. (In Jönköping gibt
es ein schönes Landesmuseum und ein Zündholzmuseum)
Tag
9
Von Jönköping noch einmal eine Tagestour durch den Wald
bis Växjö und den Helgasee. Jugendherberge Växjö:
Evedals Brunn, Tel. +46 470 630 70. Das ist ein bisschen blöd
zu fahren, aber am besten Sie halten sich nach den Schildern Richtung
Kronoberg bzw. Str. 23 Oskarshamn, dann ist es außerhalb der
Stadt links oben am Helgasee auf einer Halbinsel. (6 km nordöstlich
von Växjö).
(Tag
10 - 12)
Sehe gerade, dass Sie Göteborg auch noch mitnehmen wollen.
Hm, nun, das würde bedeuten, dass Sie von Vänersborg nach
Göteborg runter fahren. Etwa hundert km. Jugendbergen in Göteborg:
zuerst in Kungälv, das liegt am Weg: Färjevägen 2
Tel. +46 303 189 00. Dann in Göteborg Slottsskogen, Vegagatan
21, Tel. 031 42 65 20. und Stigbergsliden, Stigbergsliden 10, Tel.
031 24 16 20. Also ein Extratag, weil von Göteborg kommen Sie
über Borås und Ulricehamn wieder bequem nach Jönköping.
Von dort nach Växjö wie oben.
Oder
Borås - Tranemo - Gislaved - Värnamo - Växjö.
(Achtung! ca. 200 km also zwei Tage für Fahrt von Göteborg
nach Växjö über Borås einplanen). Jugendherbergen
in: Mölndal, Kållered, Tel. 031-795 14 95. Dann in Borås,
Sjöbo 4, Tel. +46 33 35 32 80, beim Tierpark oder Ryavallen.
Oder in Tranemo, Smedsgatan 2, 514 31 Tranemo. Tel. +46 325 767
10. Värnamo Tättingvägen 1 Tel. +46 370 198 98.
7. Kanutouren in Lappland
netti
schreibt: mit PKW und Zelt - 3Wochen (Ende Juni / Anfang Juli) -
ohne Kinder - wandern / kanufahren - Ziel Lappland
Wenn
ich das richtig verstanden habe, so wollt Ihr mit dem PKW und Zelt
Richtung Norden. Unterwegs wollt Ihr wandern und Kanufahren. Nun,
das soll nicht schwer sein.
Für
die Abstände schaut bitte bei www.schwedenoutback.com/km1.htm
rein.
Jetzt
weiß ich nicht, wo Ihr nach Schweden rein kommt. Eine mögliche
Route wäre: Malmö - Jönköping - Hjo - Karlsborg
- Tiveden - Örebro - Lindesberg - Kopparberg - Ludvika - Borlänge
-Leksand - Rättvik - Mora - Orsa - Sveg - Vemdalen (Wandern:
Vemdalsskalet) - Åsarna - Östersund - Föllinge (Kanu
auf dem Hårkan Seen- und Flussystem) - Strömsund - Wildnisstrasse
- Gäddede (Kanu: Ströms Vattudal, Wandern: Portfjället)
- Stekenjokk - Klimpfjäll (Wandern: Tjokkola, Durrenspitze)
- Saxnäs (Wandern: Marsfjäll)) - Vilhelmina - Storuman
- Hemavan (Wandern: Sytertoppen, Oxtindarna, Atoklinten, Ryfjäll)
- Mo i Rana (Norwegen) - Junkerdalen - Arjeplog/Adolfström
(Kanu: Hornavan Seensystem, Laisälven, Piteälven) - Arvidsjaur
- Jokkmokk (Kanu: Pärlälven) - Kvikkjokk/Årrenjarka
(Kanu im Delta des Kamajokk, Wandern auf den Snjerak oder ein Stück
Kungsleden bzw. Padjelanta) - Jokmokk - Gällivare - Pillijärvi
(Kanu vom Seee zum Kalixälv) - Kiruna - Nikkaluokta (Wandern
zum Kebnekaise) - Kiruna - Vittangi - Pajala (Kanu auf dem Tärendö-,
Kalix-, Torneälv) - Haparanda - Råneå - Nattavaara
(Kanu auf dem Råneälv) - Luleå - Heimfahrt.
Falls
Ihr kein eigenes Kanu habt, hier folgen einige Outfitter:
http://www.jamtport.se/follingekanotcentral
(falls Ihr nicht sehr geübt
seid, sicher der beste Einstieg)
http://www.frostviken.z.se
(für Gäddede)
http://www.adolfstrom.com
(Arjeplog)
http://www.jokkmokk.se (für
Pärlälven, Kanuvermietung Jokkmokksguiderna,
Matti Holmgren)
http://www.piiliijarvi.se
http://www.geocities.com/pajalasafari
http://www.nordguide.se
Als
Karten lassen sich die Fjällkarten recht gut verwenden.
8.
Landkarten und Planzeiger:
Und nun noch ein guter Rat von Rainer, der uns schreibt, wo man
einen Planzeiger kriegt und sich mit Landkarten versorgen kann.
:
In vielen Handbüchern für Orientierung im Gelände
oder Standortbestimmung nach Koordinaten wird immer auf das Hilfsmittel
"Planzeiger" verwiesen. Eigentlich ist jedem bekannt,
was ein Planzeiger ist, nur versuche einmal dieses Ding zu bekommen!
Es ist kaum möglich. Hinweise, wie man sich so ein Ding selber
herstellt, gibt es genug, nur ist durch die zwangsläufige Ungenauigkeit
bei der Herstellung, ist eine erhebliche Abweichung bei der Standortbestimmung
(mehrere hundert Meter) vor programmiert. Ich habe es ausprobiert
!
Nun habe ich doch noch eine Bezugsquelle ausfindig machen können.
Es ist ein Fachgeschäft für Landkarten (und zwar alle,
die sonst kaum zu beschaffen sind).
Die Firma heißt: Dr. GÖTZE & Co.KG,Bleichenbrücke
9,20354 Hamburg, Tel.: 040-3480318.
Last
Updated:Montag 15. Jänner 2007
Copyright 1999-2007 Dr. Eduard Nöstl
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1101-9840
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